Myombehandlung: Welche Möglichkeiten gibt es?

Du hast eine Überweisung zur Myombehandlung, aber keine Ahnung, was auf dich zukommt? Wir informieren dich darüber, welche Möglichkeiten es für die Myombehandlung gibt.

Geprüft von: Starke Periode

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Myombehandlung

Symbolbild Myombehandlung
Symbolbild Myombehandlung

Wenn Myome Beschwerden verursachen, kann das die Lebensqualität massiv einschränken. Glücklicherweise gibt es heute eine Vielzahl von Behandlungsmöglichkeiten, die auf die individuellen Bedürfnisse und den Schweregrad der Symptome abgestimmt werden können. Wir geben dir einen Überblick über die verschiedenen Ansätze der Myombehandlung, die du kennen solltest, wenn du unter Myomen leidest.

Möglichkeiten der Myom­behandlung

Sonata-Behandlung

In der Fachsprache wird die Sonata-Behandlung auch als transzervikale Radiofrequenzablation (TFA) bezeichnet. Bei diesem modernen Verfahren erfolgt die Behandlung schnittfrei und gebärmuttererhaltend. Die Ärztin oder der Arzt führt das Sonata-Behandlungsgerät durch die Scheide in die Gebärmutter ein. Die Myome werden mit Ultraschall von innen aufgespürt und mit dann mit Strom erhitzt. Kontrollfunktionen helfen den Ärzt:innen dabei, die Myome punktgenau zu erhitzen und Schäden an Gewebe zu vermeiden, das nicht erhitzt werden soll. In der Folge wird das behandelte Gewebe vom Körper abgebaut die Myome verkleinern sich, zeitgleich werden auch die Beschwerden gelindert. Zu den Nebenwirkungen zählen Blutungen, Schmierblutungen, Krämpfe und/oder Ausfluss, weitere Sicherheitsinformationen findest du hier: Sicherheitsinformationen zur Sonata-Behandlung. Nach einer Sonata-Behandlung können weitere Therapieoptionen weiterhin möglich sein. Weitere Infos und Erfahrungsberichte findest du in unserem Sonata-Blog!

Medikamentöse Therapie

Für Menschen mit leichten Symptomen können medikamentöse Therapien eine wirksame Option sein. Myome sind hormonempfindlich und können in der Regel bei weniger starken Beschwerden gut mit Medikamenten behandelt werden, die den Hormonhaushalt beeinflussen. Allerdings wirken die Medikamente nur so lange, wie sie eingenommen werden. Die Symptome werden also nur gelindert, aber nicht geheilt. Denn sobald du die Medikamente absetzt, lässt ihre Wirkung nach. Heutzutage gibt es verschiedene Medikamente, die unterschiedlich zusammengesetzt sind und unterschiedlich wirken. Eines haben sie alle gemeinsam: Sie können ungewollte Nebenwirkungen haben.

Embolisation

Die Myomembolisation ist ein minimal-invasiver Eingriff, bei dem die Blutversorgung der Myome blockiert wird: Über einen Katheter werden kleine Partikel unter Röntgenkontrolle in die Gebärmutterarterie eingebracht. Die Blutzufuhr zum Myom wird unterbunden und dadurch schrumpfen die Myome, weil sie nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden. Diese Methode kann die Beschwerden mit der Zeit lindern, ist aber mit erheblichen Schmerzen verbunden.

Fokussierter Ultraschall (MRgFUS)

Bei dieser nichtinvasiven Therapiemethode werden hochfrequente Schallwellen gezielt auf das Myom gerichtet, während man für einige Stunden im Kernspintomographen liegt. Die Schallwellen erhitzen das Myomgewebe und bringen es mit der Zeit zum schrumpfen. Die so behandelten Myome müssen häufig nach 2-3 Jahren nachtherapiert werden. Bei bereits vorhandenen Narben am Bauch sowie bei Myomen bestimmter Größe und Lage in der Gebärmutter ist diese Methode nicht oder nicht erfolgreich anwendbar.

Nur symptomatische Myome müssen behandelt werden

Wichtig ist, dass Myome nur behandelt werden müssen, wenn sie Beschwerden verursachen. Ist das nicht der Fall, kann eine Beobachtung ohne aktive Behandlung ausreichend sein. Dann solltest du regelmäßige deine Kontrolltermine bei deiner Gynäkologin oder deinem Gynäkologen wahrnehmen, um die Entwicklung der Myome zu überwachen und sicherzustellen, dass keine behandlungsbedürftigen Veränderungen auftreten.

Operative Myomentfernung

Die Myomenukleation oder Myomektomie ist ein chirurgisches Verfahren zur Entfernung von Myomen unter Erhalt der Gebärmutter. Die operative Myomentfernung wird über einen von drei Zugangswegen durchgeführt:

Hysteroskopische Myomentfernung
Dieser Zugang erfolgt über die natürliche Öffnung der Scheide und den Gebärmutterhals. Ein dünnes, beleuchtetes Instrument, das Hysteroskop, wird durch den Gebärmutterhals eingeführt, um die Myome zu erreichen und zu entfernen. Bei der Myomentfernung per Gebärmutterspiegelung sind keine sichtbaren Narben zu erwarten.

Laparoskopische Myomentfernung
Bei diesem Verfahren werden kleine Schnitte in die Bauchdecke gemacht, durch die ein laparoskopisches Instrument (eine dünne Kamera) und spezielle chirurgische Instrumente eingeführt werden, um die Myome zu entfernen. So können Ärzt:innen ohne große Öffnungen die Myome ausfindig machen und entfernen. Bei der Myomentfernung per Bauchspiegelung sind kleine sichtbaren Narben im Bauchbereich zu erwarten.

Laparotomische Myomentfernung
Hier wird ein größerer Bauchschnitt vorgenommen, um die Myome zu erreichen und zu entfernen. Dieses Verfahren wird in der Regel angewendet, wenn die Myome sehr groß sind oder sich an schwer zugänglichen Stellen befinden. Bei der Myomentfernung per Bauchschnitt ist eine größere sichtbare Narbe im Bauchbereich zu erwarten.

Gebärmutterentfernung

Eine Hysterektomie ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem die Gebärmutter entfernt wird. Wenn die Hysterektomie nicht explizit gewünscht wird, wird dieses Verfahren eher als letzter Ausweg in Betracht gezogen. Insbesondere dann, wenn Myome erhebliche und beeinträchtigende Symptome verursachen oder wenn andere Therapieansätze keine ausreichende Linderung gebracht haben, kann eine Gebärmutterentfernung sinnvoll sein. Es gibt, genau wie bei der operativen Myomentfernung, unterschiedliche Zugangswege und außerdem unterschiedliche Herangehensweisen, welche Teile der Gebärmutter entfernt werden. Tiefergehende Infos zur Hysterektomie bei Myomen findest du in unserem Artikel Vor- und Nachteile der Gebärmutterentfernung

Kombinierte Therapieansätze

In manchen Fällen kann ein kombinierter Behandlungsansatz sinnvoll sein. Ein mögliches Szenario ist z. B. eine medikamentöse Therapie vor einer Operation: Medikamente können vor chirurgischen Eingriffen wie einer Myomektomie oder Hysterektomie eingesetzt werden, um das Myomvolumen vor dem Eingriff zu reduzieren und so die Operation zu erleichtern sowie das Risiko für postoperative Komplikationen zu verringern.

Ergänzende und unterstützende Ansätze

Nahrungsergänzung durch Vitamin D kann das Myomwachstum einschränken und sich somit positiv auf die myombedingten Beschwerden auswirken. Für andere alternativmedizinische Behandlungsansätze bei Myomen gibt es leider noch nicht ausreichend wissenschaftliche Belege für die Wirksamkeit. Deshalb sollten solche Therapien immer in Absprache mit einer Ärztin oder einem Arzt in Betracht gezogen werden.

Welche Myombehandlung ist die richtige für mich?

Bei den vielen Therapieoptionen ist es wichtig, dass zu dir Gedanken darüber machst, was dir bei der Myombehandlung wichtig ist. Lese dazu unseren Beitrag mit Tipps zur Entscheidung und Faktoren, die zu berücksichtigen sind.
Damit bist du gut auf das Gespräch mit behandelnden Ärzt:innen vorbereitet und kannst gemeinsam mit ihnen die beste Entscheidung für deine Myombehandlung treffen. Denn nicht nur deine Wünsche beeinflussen die Wahl der Therapie, sondern auch weitere individuelle Faktoren wie z. B. Lage, Anzahl und Größe deiner Myome.

Gespräch von weiblich gelesener Ärztin zu weiblich gelesener Patientin
Gespräch von weiblich gelesener Ärztin zu weiblich gelesener Patientin

Lass dich von Ärzt:innen beraten!

Wenn du dich ausreichend informiert fühlst, ist es Zeit für den nächsten Schritt und du kannst einen Termin in einem Myomzentrum vereinbaren, um dich in Hinblick auf die Myombehandlung ärztlich beraten zu lassen. In unserem Klinikfinder findest du Behandlungszentren, die den Schwerpunkt auf Myombehandlung gelegt haben und ein breites Spektrum an Therapieoptionen inklusive der Sonata-Behandlung anbieten. Sicher ist auch eine Klinik in deiner Nähe:

Zum Klinikfinder für Myome

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