Wie finde ich die richtige Myomtherapie?
Bei der Suche nach der richtigen Myomtherapie sind verschiedene Aspekte zu berücksichtigen. Zunächst ist es wichtig, sich einen Überblick über die Behandlungsmöglichkeiten zu verschaffen und sich über die eigenen Wünsche und Ziele bezüglich der Therapie klar zu werden.
Glücklicherweise gibt es heute eine Vielzahl von Behandlungsmöglichkeiten, die individuell auf deine Bedürfnisse abgestimmt werden können. Du hast Myome und fragst dich, wie du die richtige Therapie für dich finden kannst? In diesem Artikel erfährst du, welche Therapieformen es gibt und worauf du bei deiner Entscheidung achten solltest.
Therapiemöglichkeiten bei Myomen – ein Überblick:
Wenn die Myome keine Beschwerden machen, ist zunächst eine regelmäßige Beobachtung sinnvoll. Denn nur Myome, die Symptome verursachen, müssen auch behandelt werden.
Bei diesem Verfahren, das auch transzervikale Radiofrequenzablation oder TFA genannt wird, führt die Ärztin oder der Arzt das Behandlungsgerät durch die Scheide in die Gebärmutter ein. Dann werden die Myome von innen per Ultraschall lokalisiert und mit Energie erhitzt, sodass das Gewebe mit der Zeit vom Körper abgebaut und die Symptome gelindert werden. Nach einer Myombehandlung mit Sonata können auch andere Therapieverfahren weiterhin möglich sein. Weitere Infos zur Sonata-Behandlung findest du in unserem Beitrag Myome therapieren mit der Sonata-Behandlung sowie in den Sicherheitsinformationen zu Sonata.
Myome sind hormonsensitiv und reagieren deshalb auf Medikamente, die den Hormonhaushalt regulieren. Dabei handelt es sich um eine rein symptomatische Behandlung, die nur so lange wirkt, wie die Präparate eingenommen werden. Es gibt inzwischen mehrere Medikamente, die unterschiedlich wirken und außerdem verschiedene Nebenwirkungen haben.
Bei diesem minimal-invasiven Verfahren werden mit einem Katheter kleine Partikel in die Uterusarterie eingebracht, die die Blutzufuhr zum Myom blockieren. Dadurch schrumpft es und die Symptome lassen mit der Zeit nach.
Hierbei handelt es sich um eine Behandlung der Myome durch hochfrequente Schallwellen, die genau auf das Myom gerichtet werden. Es wird mit Hitze behandelt und die Symptome werden mit der Zeit gelindert. Während der Behandlung liegt man für einige Zeit im Kernspintomographen. Diese Methode ist mit einem erheblichen Bedarf an zusätzlicher Myombehandlung nach 2-3 Jahren verbunden und kann bei Narben im Bauchbereich nicht durchgeführt werden.
Bei der Myomenukleation oder Myomektomie handelt sich sich um eine operative Myomentfernung unter Erhalt der Gebärmutter. Man unterscheidet hier drei mögliche Zugangswege: durch die natürliche Körperöffnung (hysteroskopisch), durch eine Bauchspiegelung mit kleinen Einschnitten (laparoskopisch) oder durch einen Bauchschnitt (laparotomisch).
Die Hysterektomie erfolgt normalerweise als letzte Maßnahme bei starken Beschwerden oder erfolglosen Therapieversuchen – oder, wenn sie konkret gewünscht wird. Auch hier gibt es unterschiedliche Zugangswege: durch die natürliche Körperöffnung (hysteroskopisch), durch eine Bauchspiegelung mit kleinen Einschnitten (laparoskopisch) oder durch einen Bauchschnitt (laparotomisch). Eine Gebärmutterentfernung sollte nur erwogen werden, wenn es absolut notwendig ist und/oder die Familienplanung abgeschlossen ist.
In manchen Fällen kann eine Kombination verschiedener Behandlungsmethoden für optimale Ergebnisse sinnvoll sein. Dies ist aber im Einzelfall von entsprechenden Ärzt:innen zu bewerten.
Akupunktur, Homöopathie oder pflanzliche Präparate können zur Linderung von Myombeschwerden erwogen werden. Dies sollte aber mit deiner Ärztin oder deinem Arzt besprochen werden, da es bisher noch an Beweisen für die Wirksamkeit solcher Therapien mangelt.
Wann muss ein Myom entfernt werden?
Auf die Frage, wann ein Myom operativ entfernt werden sollte, gibt es keine eindeutige Antwort. Die Entscheidung hängt von verschiedenen Parametern ab und sollte in Absprache mit dem behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin getroffen werden. Wichtiger ist die Frage nach dem Ziel der Therapie.
Linderung der Symptome
Das vorrangige Ziel jeder Myomtherapie ist die Linderung der Beschwerden. Das können zum Beispiel starke Regelblutungen, Schmerzen im Beckenbereich oder Druck auf benachbarte Organe sein. Für die Linderung der Symptome ist es oft nicht notwendig, die Myome oder gar die gesamte Gebärmutter operativ zu entfernen. Unter den oben genannten Behandlungsmöglichkeiten findest du einige, bei denen das Myomgewebe gezielt behandelt wird, wodurch die Myome mit der Zeit schrumpfen und vom Körper abgebaut werden. Trotzdem kann für einige Betroffene die Entfernung des Gewebes wichtig sein, aus Angst, dass die Myome nach der Behandlung weiter wachsen könnten.
Erhalt der Gebärmutter
Neben der Möglichkeit, schwanger zu werden, gibt es weitere relevante Gründe, warum der Uteruserhalt bei der Myombehandlung wichtig sein kann. Einige davon sind:
- Komplikationen: Bei der Entfernung der Gebärmutter kann es während und nach der Operation zu Komplikationen wie Blutungen, Infektionen oder Verletzungen umliegender Organe kommen.
- Möglicher früherer Eintritt in die Wechseljahre: Wird die Gebärmutter unter Erhaltung der Eierstöcke entfernt, kann es zu einem vorzeitigen Beginn der Wechseljahre kommen. Mögliche Symptome wie Hitzewallungen oder Scheidentrockenheit können durch Hormonersatzmedikamente gelindert werden. Werden die Eierstöcke bei der Hysterektomie mit entfernt, treten die Wechseljahre sofort ein.
- Psychische Gesundheit: Der Verlust der Gebärmutter kann eine emotionale Belastung darstellen und sich negativ auf die psychische Gesundheit auswirken. Laut einer Kohortenstudie von Forschern der Mayo Clinic mit fast 2.100 Frauen ist eine Hysterektomie mit einem erhöhten Risiko für langfristige psychische Gesundheitsprobleme verbunden, darunter insbesondere Depressionen und Angstzustände.
- Langzeitfolgen: Die Entfernung der Gebärmutter kann auch langfristige Auswirkungen auf den Beckenboden und die umliegenden Organe haben, was zu weiteren gesundheitlichen Problemen führen kann.
Myome und Schwangerschaft
Ein besonders relevanter Aspekt im Rahmen der Myomtherapie ist das Thema Kinderwunsch. Wenn die Familienplanung noch nicht abgeschlossen ist, sollte in Absprache mit dem Arzt oder der Ärztin eine Behandlung gewählt werden, bei der die Gebärmutter und die Möglichkeit einer Schwangerschaft erhalten bleiben.
Sichtbare Narben nach einer OP
Der kosmetische Aspekt der Myombehandlung spielt bei der Frage der Narbenbildung eine Rolle. Bei den meisten operativen Verfahren bleiben kleine oder größere Narben zurück, während bei der medikamentösen Myombehandlung, dem fokussierten Ultraschall, der Myomentfernung per Gebärmutterspiegelung oder der Sonata-Behandlung keine Schnitte notwendig sind und somit auch keine sichtbaren Narben zurückbleiben.
Regelmäßige Medikamente
Wenn du eine medikamentöse Behandlung deiner Myome in Erwägung ziehst, solltest du dir die Frage stellen, ob du über einen langen Zeitraum – gegebenenfalls bis zu den Wechseljahren – regelmäßig Medikamente einnehmen möchtest. Die medikamentöse Behandlung von Myomen zielt darauf ab, die Beschwerden zu mildern und das Wachstum zu bremsen. Das funktioniert aber nur so lange, wie du die Medikamente auch einnimmst. Außerdem solltest du die regelmäßigen Kontrolluntersuchungen bei deiner Gynäkologin oder deinem Gynäkologen wahrnehmen, um mögliche Nebenwirkungen im Blick zu behalten.
Umfassende Beratung in Anspruch nehmen
Die vielen Informationen, die du hier und im Netz findest, sind kein Ersatz für ein ausführliches Beratungsgespräch. Für behandelnde Ärzt:innen sind nämlich neben den individuellen Wünschen und Symptomen auch der Befund mit Anzahl, Größe und Lage der Myome wichtige Faktoren für die Behandlung. Bedenke: Jeder Fall ist einzigartig und es ist wichtig, dass du dich von einer kompetenten medizinischen Fachperson beraten lässt.
In unserem Klinikfinder findest du eine Liste von Kliniken, die den Schwerpunkt auf Myombehandlung gelegt haben und ein breites Spektrum an Therapieoptionen anbieten. Hier kannst du ein Beratungsgespräch für deine Myombehandlung vereinbaren – sicher ist auch eine Klinik in deiner Nähe!
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