Können Myome bösartig sein?

Myome sind gutartige Tumore der Gebärmutter, die bei vielen Menstruierenden auftreten. Doch können Myome auch bösartig sein? In diesem Beitrag erfährst du, wie sich Myome von sogenannten Sarkomen unterscheiden – das sind bösartige Wucherungen in der Gebärmutter.

Geprüft von: Dr. med. Valentina Auletta

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Myomwissen

Symbolbild für "Können Myome bösartig sein?" – im Labor schaut eine weiblich gelesene Person ins Mikroskop, im Hintergrund ist unscharf eine weitere Person zu sehen?
Können Myome bösartig sein?

Was sind Myo­me?

Myome sind gutartige Wucherungen der Gebärmuttermuskulatur. Sie entstehen aus glatten Muskelzellen und können in verschiedenen Größen und Formen auftreten. Myome sind bei Menstruierenden weit verbreitet und verursachen oft keine oder nur geringe Beschwerden. Dennoch können sie in einigen Fällen zu starken Menstruationsblutungen, Schmerzen oder Druckgefühlen im Unterbauch führen. Weitere Infos zu Myomen findest du in unserem Beitrag: Über Myome

Können Myome bösartig sein?

Die gute Nachricht ist, dass Myome in den allermeisten Fällen gutartig bleiben. Nur sehr selten, in etwa einem von tausend Fällen, kann ein Myom bösartig werden und sich zu einem sogenannten Leiomyosarkom entwickeln. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die direkte Umwandlung eines Myoms in ein Leiomyosarkom wissenschaftlich umstritten ist. Grundsätzlich sind Myome von Sarkomen zu unterscheiden. Diese seltenen Krebswucherungen können in der Gebärmutter entstehen und treten meist nach der Menopause auf. Sie sind durch schnelles Wachstum und eine aggressive Ausbreitung gekennzeichnet. Sie äußern sich häufig durch ungewöhnlich starke Blutungen, schnelle Größenzunahme der Gebärmutter oder Schmerzen.

Wie unterscheidet man Myome von Krebs?

Es gibt einige Anzeichen, die darauf hindeuten können, dass statt einem Myom in der Gebärmutter ein bösartiges Sarkom vorliegt:

  • Schnelles Wachstum: Ein Myom, das plötzlich und schnell wächst, sollte genauer untersucht werden. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass auch hormonelle Veränderungen, wie während einer Schwangerschaft, das Wachstum eines Myoms beeinflussen können.
  • Unregelmäßige Form: Sarkome haben oft eine unregelmäßige Form und eine unterschiedliche Gewebestruktur.
  • Ausbreitung: Während Myome eher langsam wachsen und auf die Gebärmutter beschränkt bleiben, können Sarkome in umliegendes Gewebe eindringen und über das Blut- oder Lymphsystem Metastasen bilden.
  • Diagnose: Myome werden häufig durch eine Ultraschalluntersuchung diagnostiziert. Sarkome hingegen erfordern oft eine Biopsie zur Bestätigung der Diagnose, da sie in bildgebenden Verfahren schwer von gutartigen Tumoren zu unterscheiden sind. Eine MRT-Untersuchung kann zusätzliche Hinweise wie ungewöhnliche Gewebedichte oder Durchblutung liefern.
  • Behandlung: Während Myome auf viele unterschiedliche Arten therapiert werden können (siehe dazu auch unser Beitrag zu den Möglichkeiten der Myombehandlung), erfordern Sarkome normalerweise eine aggressivere Behandlung, einschließlich Operation, Strahlentherapie und Chemotherapie.

Was tun bei Verdacht auf bösartige Sarkome?

Um sicherzustellen, dass es sich bei einem Myom nicht um einen bösartigen Tumor handelt, ist eine gründliche Untersuchung durch Gynäkolog:innen notwendig. Wenn der Verdacht auf ein Sarkom besteht, werden weitere diagnostische Maßnahmen ergriffen. Dazu gehören bildgebende Verfahren wie MRT oder CT sowie eine Biopsie, bei der eine Gewebeprobe entnommen und untersucht wird. Sollte sich der Verdacht bestätigen, werden therapeutische Maßnahmen eingeleitet.

Symbolbild für fokussierten Ultraschall bei Myomen: Man einen Magnetresonanztomografen ohne Personen
Fokussierter Ultraschall bei Myomen

Fazit: Myome sind gutartig und behandelbar

Gewebeknoten in der Gebärmutter sind in den meisten Fällen gutartige Myome, diese lassen sich bei Symptomen gut behandeln und stellen keine ernsthafte Gefahr dar. Nur sehr selten entwickeln sie sich möglicherweise zu bösartigen Tumoren oder entpuppen sich als Sarkom. Dennoch ist es wichtig, Myome unter ärztlicher Beobachtung zu lassen, wenn sie nicht behandelt werden müssen, um Anzeichen wie ein schnelles Wachstum frühzeitig zu erkennen. So kannst du sicherstellen, dass du die bestmögliche Behandlung erhältst und mögliche Risiken minimierst.

Wenn du unter symptomatischen Myomen leidest und dich über deine individuellen Behandlungsmöglichkeiten aufklären lassen möchtest, kannst du unseren Klinikfinder nutzen, um Spezialist:innen in deiner Nähe zu finden.

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